Beziehungen mit Torrent, erotische Entdeckungen und ein Aha
Zwischen zwei so unterschiedlichen Orten wie Menorca und Berlin, welche Beziehungen kann man mit Kunst herstellen? Ich kenne und mag die Balearen, und war sehr neugierig, welche Entdeckungen ich machen würde, als ich der Einladung von Alberto Torrent zum ‚Menorca und Berlin Tag‘ in seiner CASA DE MENORCA BALEARS IN BERLIN gefolgt bin.
Der Einladende und Kurator stammt aus der Künstlerfamilie Torrent, die in Menorca zuhause und dort sehr bekannt ist. Folglich wurde Menorca in der Ausstellung vertreten durch Arbeiten und Sammelstücke des schon verstorbenen Malers Jose Torrent, dem Großvater von Alberto. Hier im Foto Alberto, rechts von ihm Bilder seines Großvaters.
Ich wurde sehr positiv überrascht von dem, was ich gesehen habe. Zum Beispiel diese Installation von echten Berliner Mauerstücken, denen alte verrostete Schlüssel gegenübergehängt worden waren.
Diese Schlüssel hatte der Maler gesammelt. Die Schlüssel waren nutzlos geworden in ihrer Funktion, es gab keine Türen mehr dazu, die sie hätten öffnen können. Die Berliner Mauer hat den Zugang zu vielen Häusern versperrt, und damit ebenfalls Schlüssel nutzlos gemacht. Eine sehr schöne und hier direkte Beziehung.
Alberto gab uns einen kleinen historischen Exkurs zur Insel und lieferte mir ein ‚Aha‘: die Mayonnaise stammt von dieser kleinen Insel mit Hauptstadt Mahon und ist dort mindestens seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Ohne Mayonnaise kommt aber die Spezialität seiner Heimat aus, die Alberto uns Gästen – selbst gemacht natürlich – offerierte.
Er zeigte uns auch anhand einer Landkarte, über wie viel archäologische Stätten Menorca verfügt. Für einige dieser Stätten bewirbt sich Menorca, diese als Weltkulturerbe erklären zu können. Karten hingen aber nicht nur von Menorca sondern auch von Berlin, erschaffen von Stefan Merkt, der einzigartig seine Bilder aus gebrauchten Briefmarken erschafft: Siehe stampagen.de
Briefmarken ermöglichten auch Beziehungen zwischen entfernten Orten wie Menorca und Berlin, zumindest in der Zeit vor dem E-mailen…
Meine besondere Aufmerksamkeit zogen aber zwei Bilder auf sich, die für mich ganz eindeutig erotischen Inhalt haben. Seitdem ich in den neunziger Jahren das Erotische Museum in Berlin geführt hatte sammele ich immer noch ein wenig Kunst und bin immer offen für Entdeckungen.
Diese kleine Zeichnung ist von Jose Torrent (ca 1980): ganz offensichtlich entblößt sich der Spaziergänger, und schockiert und verärgert damit eine Dame. Der Stock ist für mich ein verstecktes Symbol. Oder kann der Maler doch etwas ganz anderes gemeint haben?
Das andere Bild, was mir sehr gut gefallen hat, stammt von Vicente Escudero, eines von seinen Flamenco Bildern.
Es zeigt meiner Meinung nach eine Castagnettentänzerin, die gerade ihren Rock verlor und von einem Zuschauer begehrt wird… oder vielleicht führt sie vor ihrem Liebhaber einen Flamenco auf, in dem sie alles fallen lässt … wunderbar solche Bilder, die ganz viele Geschichten erzahlen können… Aber Sie haben sicher gemerkt, dass ich einen Ausstellungsraum voller Geschichten und Bezüge vorfand, der einlud zum Schmunzeln und und und…
Weiter so Alberto!
13:55
Hallo Gaby Barton,…toller Beitrag Super schön und Super klar geschriebenen sehr angenehm es zu lesen. Hat mir das ganze sehr gut gefallen. Hab dein Link auf meine facebook Plattformen, Assistent Art Torrent / Casa De Menorca Balears in Berlin und die von mein Großvater , PepeTorrent Ciutadella de Menorca , in alle drei gepostet.
Vielen Dank
Alberto
Mein neuer Funk 0159-02717105